Der Orden der Franziskanerinnen zu den heiligen Engeln, 1863 von Margarethe Flesch, genannt Mutter Rosa, in Waldbreitbach geründet, erwirbt die Commende 1929 und gestaltet sie zu einem Schwestern- und Priesterheim, Hauswirtschaftsschule und Kindergarten um. Es erhält den Namen Sankt Rosa-Stift.
Gleich zu Beginn wird das Haus umfassend umgebaut. So entstehen ein Anbau nach Süden mit großflächigen Fenstern, im Dachboden werden Wohnkammern mit Gauben eingebaut und die gesamte bisher nicht unterkellerte südliche Hälfte des Gebäudes wird unterfangen und mit Kellerräumen versehen. Ein Küchentrakt wird im Osten angebaut und hinter dem Gebäude bergseits Schweine– und Hühnerställe.
Über Generationen hinweg haben die Menschen in Waldbreitbach und Umgebung mit dem Sankt Rosa-Stift und den von hier aus wirkenden Franziskanerinnen gelebt: ob in der Haushaltsschule, wo Kochen und Nähen gelehrt wurde, oder im Kindergarten, wo zahlreiche Kinder und oft später deren Kinder noch von denselben Schwestern erzogen und betreut werden. Wenn jemand erkrankte wurde nicht gleich „der Doktor“ gerufen, sondern „die Schwester“, zuletzt die robuste Schwester Iliana, die sich bei Wind und Wetter auf zum Teil weite Wege machte, um den Kranken beizustehen.

Ab den 1970er Jahren wohnen hier nicht nur ältere Schwestern und Priester im Ruhestand, auch ältere alleinstehende Damen werden aufgenommen. Nachdem der Kindergarten bereits 1972 auszieht und von der Katholischen Kirchengemeinde in einem neuen Gebäude weiter betrieben wird, geben die Franziskanerinnen das Sank Rosa-Stift insgesamt auf und veräußern es 1982 an die Ortsgemeinde Waldbreitbach.
Bei der Räumung des Hauses wird das alte, aus der Zeit um 1800 stammende Eichenportal geborgen. Es war wohl in den 1960er Jahren bei einer Modernisierung ausgebaut worden. In den Folgejahren werden auch die bleiverglasten Fenster der Klosterkapelle, geschaffen in den 1950er Jahren durch den Künstler Helmut Rams, geborgen. Portal und Kapellenfenster befinden sich heute im Handwerks- und Gewerbemuseum des Gewerbeverbands Waldbreitbach e.V.
Das Wappen des Komturs Goswin Scheiffart von Merode von 1640 wird ebenfalls wiederentdeckt und durch die Verbandsgemeinde Waldbreitbach renoviert.
Ab 1985 in den Händen einer Investorengruppe aus dem Rhein-Main-Gebiet, wird eine geplante Nutzung der Commende als „Spätaussiedlerheim“ und Bebauung des südlichen Gartengrundstücks mit Einfamilienhäusern nicht verwirklicht. Das Haus bleibt ab 1988 ungenutzt.
Anlässlich des 750-jährigen Bestehens der Pfarrei Waldbreitbach im Jahr 1987 gibt es noch einmal ein Wiedersehen mit den Deutschherren. Eine Abordnung des Deutschen Ordens nimmt an den Feierlichkeiten teil, die hauptsächlich in der nahen Katholischen Pfarrkirche stattfinden.